Reichtum & Armut

"Macht verdirbt manchmal den Charakter, Macht macht oft korrupt, Macht macht immer narzisstisch." (Prof. Dr. Reinhard Haller, Psychiater / Psychologe)

Wir leben in einem System, in dem der Profitgedanke und die Gier über dem des Lebens stehen. Das Leben hat sich nach den Bedürfnissen des Systems zu richten, und nicht umgekehrt. Wer nicht mithalten kann, geht unter. Wer mit unlauteren Mitteln spielt, korrupiert, hintergeht und unterdrückt, wird belohnt. Diesem System stets gönnerhaft zur Seite stehend und davon profitierend - religiöse Einrichtungen.

"Im Kapitalismus werden erfolgreiche Unternehmer reicher und reicher: Sie kaufen von dem Geld, das sie einnehmen, immer neue Maschinen, Werkzeuge – oder andere Firmen, durch die sie noch mehr verdienen. Wer kein Kapital besitzt, kann dagegen oft nur überleben, indem er seine Arbeitskraft verkauft. Und die Unternehmer bezahlen ihren Arbeitern so wenig Lohn wie möglich. Schlimmstenfalls gilt: Nur wer bereit ist, für geringen Lohn hart zu arbeiten, bekommt überhaupt einen Job. Und wer krank wird oder seine Wohnung verliert, kann sehen, wo er bleibt." (GEO.de, Geolino)

"Die Fähigkeit, auf welche die Menschen den meisten Wert legen, ist die Zahlungsfähigkeit." (Oskar Blumenthal)

Das verzinste Geldsystem bedeutet eine Umverteilung des Geldes von Fleißig nach Reich, exponentiell wachsende Guthaben und Schulden, sowie ein Wachstumswahn der Wirtschaft. Gerät dieser Motor (verzinstes Geldsystem) ins Stocken, spricht man von einer Finanz- und Wirtschaftskrise, welche übrigens stets Reiche noch reicher und Arme noch ärmer macht. Der Mittelstand arbeitet für die immens hohen Zinszuwächse arbeitsloser Reicher (finanziert somit deren bedingungsloses Spitzeneinkommen) und die mageren Sozialzuwendungen der Armen. Die Guthaben des einen sind die Schulden des andern.

"Politik kann man in diesem Lande definieren als die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen mit Hilfe der Gesetzgebung." (Kurt Tucholsky, 1919)

"Reichtum ist wie Mist: Angehäuft stinkt er, über das Land hin verteilt macht er die Erde fruchtbar." (Östliche Weisheit)

Der Mensch hat sich in seinem Wissen und Können extrem weiterentwickelt. Der humanistische Aspekt blieb dabei ziemlich auf der Strecke. Anstatt sein Wissen und Können der Allgemeinheit aus reiner Humanität (Mitgefühl, Vernunft) dem Allgemeinwohl zur Verfügung zu stellen - und zwar unter Rücksicht auf den gesamten Planeten - verfällt er einem System, welches wenigen Personen satte Gewinne verspricht und viele in die Armut stürzt.

Medizinische Leistungen werden gekürzt, der Lebensunterhalt ist nur schwer finanzierbar, Menschen verlieren ihre Existenzen oder leben mit ständigen Existenzängsten. Gesundheit ist ein Menschenrecht, trotzdem heißt es bei manchen Ärzten erst einmal "Sie müssen im Voraus bezahlen, sonst behandeln wir Sie nicht!" oder "Kommen Sie wieder, wenn Sie eine Erbschaft eingeheimst haben!" oder "Es ist völlig in Ordnung, dass euch Armen keine erstklassige Behandlung zusteht!" So bleibt den Minderbemittelten nur die Wahl zwischen endlosen Wartezeiten bei Terminen bzw. auf Termine und dem unnötigen Ertragen von Leid/Krankheit.

Oft werden von Armut gefährdete und betroffene Menschen seitens Politiker/Behörden mit manipulativen Worthülsen der Marke "Finden Sie sich mit der Situation ab, das ist nun mal so", "Dann müssen Sie eben Ihre Ansprüche zurückschrauben" oder "Anderen geht es noch viel schlechter" abgespeist und kurz gehalten.

„Der Mensch ist nicht frei, wenn er einen leeren Geldbeutel hat.“ (Lech Walesa)

Die Sozialhilfe, die eher der Wirtschaft als den Armutsbetroffenen nützt, züchtet brav Armut vor sich hin. Hilfesuchende müssen für Antragstellungen emotional aufreibende Wege von Pontius zu Pilatus bewältigen, unter dem ständigen Bangen um Zu- oder Absagen. Äußerst hilfreich, wenn man mit seinen Kräften eh schon am Ende ist. Arme sollen über Tafeln wie "Tischlein Deck Dich" ihre Nahrungsmittel beziehen - also abgelaufene Waren, die sonst im Müll gelandet wären. Immer mehr "Hilfsorganisationen" schießen aus dem Boden und verdienen an der Armut anderer. Die Armut nimmt weltweit zu, die Schere zwischen Arm und Reich klafft stetig deutlicher auseinander.

"In der Politik geht es nicht um Menschlichkeit, sondern um die Erhaltung und Förderung der Wirtschaft." (höherer ÖVP- oder SPÖ-Politiker aus Ostösterreich auf die spontane Frage eines TV-Reporters, wo denn die Menschlichkeit in der Politik bleibe)

Das kapitalistische Geldsystem

Alternativen

Überreichtum besteuern

Ein Erbe für Jeden